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Stadt am Rio Guadiana
Eine königliche Stadt, nach einem Seebeben in fünf Monaten wiederaufgebaut mit einem quadratischem Stadtmuster, vorgefertigten Bauteilen und das alles 1774 durch Marques de Pombal.
Hier war bis in die 60iger Jahre eine Hochburg der portugiesischen Thunfisch- und Sardinenfischerei mit mehreren Fischfabriken und Konservenherstellung. Die Thunfischschwärme haben nun andere Routen genommen.
Diese Fabrik hatte bessere Tage gesehen, in die leeren Dosen auf dem Boden werden keine Fische mehr gepackt. Das Dach fehlt und der Lastwagen wird seinen Platz nicht mehr aus eigener Kraft verlassen. Die Transportkisten sind leer. Es gibt nichts mehr zu tun.-
Textilhändler belagern nun mit Billigwaren die Strassenränder der Stadt.
Die Verabredung ist in der R. Dr. Teófilo Braga. Der Cafe-Kiosk heißt: „Snack 2000“. Der junge Besitzer will mit seiner Namenswahl fortschrittlich wirken. Unter mit Stoff überspannten Gassen wird neben Toast Hawai und Croque Monsieur Bacalhau Salat nach dem Rezept seiner Grossmutter serviert.
Ein Salat mit gewässerten und kurz erwärmten Bacalhau-Fischstücken, Tomaten, Paprikastreifen, Kartoffeln, roten Zwiebeln, Oliven, Kräutern, Meersalz, Essig und Öl. Der Salat schmeckt phantastisch frisch und harmoniert perfekt mit dem dazu gereichten Weisswein.
Entlang der halb verfallenen Markthalle kommt sie die Gasse entlang geschlendert, kurze blonde Haare, ein Mädchen im Jean Seberg Look. Was will „Jean“ hier in Vila Real?
Ich bin nicht ganz sicher: Ist das die Stadt, der einige kleine Inseln vorgelagert sind, auf denen Fischer wohnen in „malerischer“ Armut? Ähnlich trostlos, wie Dein tolles Foto.
nein, ich glaube da denkst du an Olhao
Ja, richtig, danke. Das macht für mich auch den Wert des Berichtens über Reisen aus. Wenn ich darüber geschrieben habe, ist alles besser verankert, sogar die Ortnamen. :-)
und an alle die es genau wissen wollten, es war „Jean“ und nicht Julia