Schlagwörter
Berlin am Meer, Fisch, Fischgewürze, Fischpaella, Kormoranpfanne, Paella, Reiskuchen, Risotto, Safran, Seetang, Spanien in Berlin, Wasser
Paellas in Spanien sind so verschieden wie die Gegenden, in denen sie gekocht werden. Von klassischen Paellas mit Krustentieren, Muscheln oder Hühnerfleisch, Lammfleisch mit viel oder wenig Safran wird vieles als originale „landestypische Paella“ vorgestellt. Die Konsistenz wechselt von Ort zu Ort, von risottoähnlich bis Reiskuchen.
Beim Fischhändler hatte ich gerade ein frisches Rotbarschfilet, eine Hand voll mittelgrosse Shrimps und frischen Seetang erworben. Eigentlich wollte ich eine Fischpfanne kochen, aber der Sinn stand mir plötzlich nach einer Paella. Die vorhandenen Vorräte wurden auf weitere mögliche Zutaten durchforstet und so fand ich Schalotten, Knoblauch, eine Stange Lauch, eine Möhre, 5 Kirschtomaten und anstatt den üblichen grünen Erbsen gab es noch eine kleine Dose Mais.
Safran und andere Fischgewürze waren sowieso im Haus und so konnte es gleich losgehen. Fisch in Stücke geschnitten und mit einem, vor allem in Äthiopien bekannten Fischgewürz, etwas Knoblauch, Zwiebeln gewürzt und kurz von beiden Seiten angebraten, Shrimps dazu und kurz gewendet. Klein gehackte Schalotte und Knoblauch in Öl angeschwitzt, Rundkornreis hinzu und mit Weiswein abgelöscht, etwas köcheln lassen, alle Zutaten zusammen in die backofenfeste Pfanne gegeben und mit Hühnerbrühe aufgegossen, Safran eingerührt, mit Meersalz abgeschmeckt und in das Backrohr bei 180 Grad für 35 Minuten.
Fünf Minuten vor der Zeit noch den Seetang über die „Paella“ streuen und heiss servieren.
Voraus empfehle ich grünen Mischsalat und trockenen Weisswein.
© Kormoranflug 2010
Wo nehme ich in Alpen den Seetang her. In unserem Bach schwimmt nur Entengrütze, geht die auch?
Entengrütze passt nicht zu Fisch!
Das sieht aus wie Queller/Salicorne/Passepierre. Wenn das frisch ist, ist es sehr, sehr gut.
Bei welchem Fischhandel gibt es denn den Seetank, der muss doch mal probiert werden :-)
Das grüne Seezeugs gibt es z.B. beim Fischhandel in der Bergmannhalle (Bergmannstrasse) oder bei der Metro, Ostbahn am Ostbahnhof und bestimmt beim Frischeparadies LIndenberg in der Hermann-Blankenstein-Straße 48.
Also, ich bin ein Klugscheißer, ich weiß. Und so prangere ich an: es ist kein Seetang, es sind keine Meeresalgen (so heißt das bei uns beim Fischhändler leider), es ist Queller. (Alternative Bezeichnungen bei Afras obigem Kommentar.)
Und es ist sehr lecker, d.h. ich unterstütze die Benutzung voll! Mein Fischhändler versteht mich inzwischen auch, wenn ich dickköpfig wieder „Queller“ verlange…
In Butter angedünstet schmeckt es z.B. sehr gut zu gebratenem Lachsfilet natur.
http://de.wikipedia.org/wiki/Queller
Es lebe die Improvisation! Aber Mais?
Mais: weil schwarze Vögel immer Körner fressen möchten und die grünen Körner nicht vorhanden waren.
Welches ist denn das äthiopische Fischgewürz?
Eine Mischung aus: schwarzer Pfeffer, Bockshornkleesaat, Ingwer, Zimtblüten, Korianderkörner, Chili Birds Eye, Ajowansamen, Kardamon, Piment, Gewürznelken.
Da musste ich doch gleich auf Gernot Kratzers Gewürzseiten gehen, um rauszukriegen, was Ajowan ist. Interessant.