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Apulien, Capretto, Eintopf, pugliese, Vögel im Wind, Vogel in der Küche, Zicklein, Zicklein im Bräter, Ziege, Ziege mit Kartoffeln
Zicklein zu bekommen war in Berlin lange eine Herausforderung. Inzwischen verkaufen verschiedene Ziegenhöfe neben Ziegenkäse zu den Schlachtzeiten auch Ziegenfleisch. Da jede Ziege meistens 2 Zicklein hat, werden die „jungen Männer“ im schlachtreifen Alter aussortiert, geschlachtet und frisch auf den Öko-Märkten angeboten.
Der Zickleinbraten alla pugliese gefällt mir, da man mit geringem Aufwand ein tolles Essen zaubern kann. Die Ziegenkeule wird mit Zitrone eingerieben und beiseite gestellt. Ein Pfund Kartoffeln schälen und in 1/2 bis 1cm dicke Scheiben schneiden.
Den Bräter mit Olivenöl einreiben und die Kartoffelscheiben einschichten, salzen, pfeffern und mit etwas Butterschmalz bestreuen. Dazu ein Pfund Tomaten oder eine kleine Dose geschälter Tomaten sowie etwas Oregano verteilen.
Der Kick ist eine Paste aus frischem Majoran, Petersilie, Thymian, Olivenkraut (zwei Hände voll Kräuter), fein gehacktem Knoblauch und mit Semmelbröseln, einer abgeriebenen Zitronenschale, Olivenöl, Salz, Pfeffer hergestellt. Die Paste im Mörser stampfen und rühren.
Mit der Hälfte der Paste wird die gesalzene und gepfefferte Zickleinkeule eingerieben und auf das Kartoffelbett gelegt.
Der Backofen ist bereits auf 200 Grad vorgeheizt und wird nach dem Einschieben des Bräters auf ca. 170 Grad herunter geregelt.
Nach ca. 1,5 Stunden Garzeit die Zickleinkeule mit einer Mischung der Paste und ca. 100 Gramm geriebenem Pecorino als Krustenmasse beschichten.
Der Backofen wird noch einmal auf 220 Grad hochgeheizt und die Keule wird mit der Kräuterkruste 15 Minuten überbacken.
© Kormoranflug 2011
Wow! Obwohl ich gerade gegessen habe, könnte ich sofort zugreifen. Schöne Paste, ich liebe Majoran. Und das mit den Tomatenkartoffeln scheint mir eine äußerst interessante Variante.
Es liest sich, wie immer (!!), sehr sehr gut. Und hier scheint mir mal, dass deine Kruste, also die den Zickenbratens, gar hoch genug geschätzt werden kann!
Zicklein – wunderbar. Immer gerne ohne Butter aus dem Backofen mit Kartoffeln gegessen, eine der schönsten Kindheitserinnerungen wenn der Deckel gelüftet und der betörende Duft sich im Raum am viel zu engen Familientische sammelte.
Mmhh…..
Mmmm …! Zwar gibt es Zickel bei uns um die Ecke, aber nach ein paar schmackhaften, doch etwas zähen Gerichten haben wir es sanft vom Speiseplan geschubst. Mit diesem Rezept kriegt es noch mal eine Chance.
Hey Lakritze, bitte berichte uns von Deiner Kochkunst….
.)))) Meine »Kochkunst« besteht darin, den Leibkoch zu überreden … Andererseits würde ich mir dieses Rezept tatsächlich zutrauen — vielleicht sollte ich ihn überraschen?
Eine Überraschungsziege ist immer gut.