Schlagwörter
Arni Kokinisto, Baklava, Dogma, griechisch, griechischer Kaffee, Lindos, Marias Taverna, Oktopus, Rhodos, Vögel im Wind, Vogel in der Hitze
38 Grad im Schatten – wir finden eine kleine unscheinbare Taverna in Lindos (Insel Rhodos), leicht abseits der wirklich ausgetretenen Touristen- und Eselspfaden. Ja jeder wollte heute bei dieser Hitze auf die Akropolis von Lindos. Es war eine Schlacht mit hunderten von Touristenleibern, high heels, Badesandalen, Bikini-Schönheiten, Männern mit nackten Oberkörpern und dem steilen glatten Steinweg auf die höchste Anhebung von Lindos.
Im Gastraum war kein Tourist zu finden, die vergnügten sich lieber auf der „Rennstrecke“ in offenen Schatten-Gärten bei Eis, Fast-Food, Snacks und Bier.
In der Taverna war alles vergessen und mit Maria diskutierten wir sofort über die beste und schmackhafteste Art einen Oktopus, eine Krake zu kochen. Ja, grillen kann man den Oktopus auch, aussen wird er knusprig aber verpasst man den richtigen Zeitpunkt oder grillt man zu schnell, wird alles zu Gummi. Vorher kochen und dann grillen, sicher eine Möglichkeit, aber der wahre Geschmack bleibt verborgen.
Maria´s Rezept weicht von meinem Kraken-Rezept ab, es ist noch puristischer, schlichter, einfach mutiger.
Einen Topf, etwas Olivenöl und den Oktopus drauf setzen und langsam… ja ganz langsam köcheln. Sonst nichts, kein Gewürz, keine Kräuter, kein Salz, Nichts!
Ja nach Grösse der Krake nach 40-50 Minuten im eigenen Saft geschmort, wird ein Arm abgeschnitten und mit einer Zitronenspalte serviert.
Der Saft wird mit Weissbrot aufgetunkt, es schmeckt ausgezeichnet. Dazu wird kaltes Wasser und Retsina aus Rhodos getrunken.
Natürlich gab es noch weitere Gerichte: Tomatensalat mit Feta, Lammhaxe mit Tomate und Zwiebel gekocht (Arni Kokinisto) und zum Abschluss ein warmes Baklava mit Walnüssen und Honig (natürlich von Maria selbst gebacken) zum griechischen Kaffee.
© Kormoranflug 2012
Wie gut, dass der Kormoran über die Massen hinweg fliegen konnte zu diesem Kleinod! ;-)
Das klingt wie das Paradies. In welcher Sprache habt Ihr das Rezept diskutiert?
Trotz meiner Abstammung vom Urvogel kann ich kein Altgriechisch und mein Neugriechisch reicht gerade für 3 Minuten Konversation. Es war ein glücklicher Umstand, dass Maria ein perfektes Englisch gesprochen hat.
Lindos, wie schön! Vor einigen Jahren war ich auf Rhodos, allerdings zur Osterzeit. Das war dann zwar zu kühl zum Baden, aber dafür ganz gemütlich, auch der Aufstieg zur Akropolis. In der Osternacht gab’s ein professionelles Feuerwerk vom Militär. Und obwohl der Priester seine Schäfchen mahnte, dass der Ostergottesdienst nach dem Feuerwerk weiter gehe, sind außer ein paar alten Mütterchen alle lieber zum Essen gegangen: Majeritsa und sehr viel Lamm mit noch mehr Beilagen. Erstaunlich, was man mitten in der Nacht alles essen kann. Und hinterher natürlich tanzen bis in den Morgen.
Oktopus, am liebsten gegrillt mit Zitrone und Oregano, gehört zu meinen Lieblingsvorspeisen : )
Schön, dass du so einen Fluchtpunkt gefunden hast!
Je einfacher ein Gericht zubereitet wird, umso besser schmeckt es. Ich mag sowas. Eine Lammhaxe, ganz schlicht mit Tomaten und Zwiebeln….wunderbar! Und dazu ein kleines, ruhiges Lokal ohne Touristenströme ( obwohl ich ja dann natürlich auch einer wäre)…was will man mehr?
LG von Rosie
Mein Leitgedanke heisst meistens: „Kochen wie ein Bauer“. Regionale Produkte lecker zubereiten. Aufgrund meiner Reisen bin ich in vielen Ländern und Regionen zuhause und es kommen doch verschiedene Gewürze dazu. ;-)
Gut, dass Du ein Vogel geworden bist und doch kein Bauer.
Wo ist man schon zuhause? Überall als Weltbürger.
@ Afra: wie meinst Du das? Zur Zeit pflege ich das Schwein vom Nachbarn.