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Blaukraut, Brautkleid, Gehirn, Kormoran im Kraut, Kormoran kocht, Rotkohl, Schnittmuster, vegan
Stundenlang könnte ich ins Kraut schauen. Von Aussen ist so ein Blaukrautkopf unscheinbar – fast schwarz. Setzt man das Messer an, sollte man die Richtung entscheiden, längs oder quer zum Strunk. Nach den ersten Schnitten sieht man das Wunder der Natur. Die Blätter des Krautkopfes falten, verdicken und verdünnen sich. Es sieht fast aus wie menschliches Gehirn. Das Schnittmuster ist perfekt.
Zum Rezept
Für eine Mahlzeit von vier Personen braucht man nur einen Minikrautkopf ca. 14cm im Durchmesser. Dann beginnt das Schneiden in ganz feine Scheiben. Wer einen Krauthobel sein eigen nennt, stellt den Abstand des Messers ein und hobelt los. Mir macht das Schneiden und das Entdecken Freude. Strunk und grosse Rippen werden vorher natürlich entfernt.
Die Zwiebel auch in feine Scheiben schneiden und mit dem Schmalz anbraten, das Kraut hinzugeben und ebenfalls etwas anbraten (ohne zu bräunen). Mit etwas Apfelsaft ablöschen und den Sherry Essig hinzugeben. Die Gewürze: Lorbeerblatt, Piment und Wacholderbeeren unterrühren (diese werden vor dem Servieren wieder entfernt). Die Temperatur herunterschalten, köcheln und wenden. Wenn es zu wenig Flüssigkeit wird, den restlichen Apfelsaft bzw. Gemüsebrühe zugeben und alles ca. 40 Minuten auf kleiner Flamme köcheln. Das Blaukraut sollte ruhig noch etwas Biss haben. Abkühlen lassen und vor dem Servieren wieder erwärmen.
- 1 Blaukraut-Kopf, Rotkohl, klein, äussere Blätter entfernen
- 1 Rote Zwiebel gross, feine Scheiben
- 2 EL Schmalz oder Sonnenblumenöl
- 3 EL Sherry Essig
- 500 ml Apfelsaft naturtrüb
- 100 ml Gemüsebrühe
- 3 TL Salz
- 1 Lorbeerblatt
- 5 Körner Piment
- 4 Wacholderbeeren
© Kormoranflug 2014
Der Tip mit dem Saft ist gut. Merci.
Oder mit etwas Öl, Essig/Zitrone, Salz und Pfeffer den Rotkohl (besser etwas stampfen, um die Struktur zu brechen) als Rohkost vernaschen. Ein wenig roten Traubensaft/Rotwein verfeinert ;-)
So wie Du es beschreibst, hab ich ihn noch nie verputzt.
Ich mag Rotkohl zwar noch lieber mit Nelken, Apfel, Rotwein und Rosinen, aber das gefältelte Wunderwerk ist in jedem Fall lecker.
Kleine Köpfe haben allerdings Seltenheitswert. Man sollte die normal großen auch halbiert anbieten, sonst muss frau sich eine Woche lang von Rotkohl ernähren. Wird auf Dauer langweilig.
Wenn ich welche habe, gebe ich ein paar fein gehackte, getrocknete Feigen hinzu. Die machen den Geschmack „runder“. Die Apfelsaft-Variante kannte ich noch nicht, vielleicht hat der Saft die gleiche Wirkung?
Auch gut: ein Löffel johannisbeergelee, oder preiselbeeren.
das ist ja mal ne ansage:)
„Stundenlang könnte ich ins Kraut schauen“…
was für ein klasse Beginn eines Posts *hehe*
Dann solltest du in die Kesselstadt umziehen, in die Nähe, in die sogenannte Filderstadt (auf der Hochfläche beim Flughafen), da könntest du andauernd ins Kraut sehen… :lol:
jetzt weiss ich, warum dir meine pfingstrosen gefallen ;) übrigens, hast du auch das filmli „aurora borealis“ dir angeschaut…ist sooo wundervoll! sirpa
Das hört sich sehr lecker an, Tom und bevor ich dein Rezept nachkoche werde ich den Kopf zeichnen …. Deine Fotos sind klasse. Einen schönen Sonntag von Susanne
Linien die niemals enden, Danke Dir.
Beim ersten Anblick deines Fotos mit der sich leicht spiegelnden Rotkohlstruktur im Messer dache ich erst, dass Herr kormoran mit einem Messer mit damaszenierter Klinge schneidet… sehr schönes Foto.
Und Rotkohl und Blaukraut sind ja so schön vielseitig.
Das Messer ist nur blaukrautisiert. Ein damaszeniertes rechteckiges japanisches Shigeki Hocho vom Meister handgefertigt mit dem Herr Michael Hoffmann seine Kräuter schneidet hätte ich gerne. Träume weiter Kormoran.
Ich habe erst letztes jahr angefangen mit rotkohl zu experimentieren. Die idee apfelsaft zu zufuegen ist toll!
Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid
sag das mal zehnmal hintereinander :lol:
*schmatz* :)