Schlagwörter
Cherating, Cherating-Nudeln, Fernweh, Kormoran träumt von Malaysia, mau makan, scharfe Nudeln, Wasser, Wellen, Wind
Bei heissem Wetter könnte ich auch einmal etwas aus der Erinnerung kochen. Vor vielen Jahren haben wir in zwei Hütten am Strand von Cherating in Malaysia übernachtet.
Deshalb habe ich das Gericht Cherating-Nudeln genannt – was wurde ich ausgelacht.-
Nachdem wir aus der Stadt Trengganu geflohen waren – jeden Tag stand die Anzahl der steigenden Toten durch Cholera- in der Zeitung. Zum Frühstück gab es keinen Toast oder ein Spiegelei wie in anderen Traveller-Übernachtungen, nein hier gab es nur ein scharfes Curry im Warung gegenüber.
Also los und mit dem nächsten Bus weiterfahren. irgendwo haben wir gelesen am Cherating-Beach soll es zwei Hütten von Mohamed am Strand geben. Die genaue Stelle der Bus-Station irgendwo auf der Strasse zum Aussteigen war uns unklar – es gab noch keine Mobilphones. Der Busfahrer hatte aber eine Idee und liess uns an einem Strandabschnitt von Cherating raus. Hier war nicht viel los, ein Lkw-Imbiss und durch die Bäume und Kuhweiden konnten wir den Strand sehen. Der Ausstieg war schon ein Risiko- sollte es hier nichts geben, würde heute kein Bus mehr fahren.
Da trafen wir zwei Traveller, die am Warung-Imbiss etwas abholten. Sie meinten eine der zwei Holzhütten unter den Bäumen wäre seit heute morgen frei geworden. Es gab nicht viel, immerhin eine Dusche draussen und ein WC. Unter der aufgebockten Holzhütte suchten ein paar Kälber den Schatten und rieben ihre Rücken am Bodenholz.
Am Nachmittag kam Mohamed mit einem kleine Mofa vorbei – auf dem Gepäckträger hatte er eine kleine Kiste: hier lagen drei Fische – er wollte sie an ein Hotel in ein paar Kilometer Entfernung verkaufen. Wir wurden über den Übernachtungspreis handelseinig und so wohnten wir einige Tage am Strand von Cherating in Malaysia. Abends brachte Mohamed auf Wunsch ein einfaches einheimisches Essen das seine Frau im nahe gelegenen Fischerort gekocht hat.
Für das Mittagessen gab es nur die Möglichkeit in dem Lastwagenfahrer-Imbiss etwas zu kaufen.
Das einzige Gericht, das die Köchin jeden Tag kochte, waren: scharfe dünne Faden-Reisnudeln mit viel Chili rotgefärbt und getrockneten Garnelen. Ab 11 Uhr hatte die Köchin einen Berg der Nudeln gekocht und in die kleine Auslage gestellt. Man bekam einen Schöpfer voll in Zeitungspapier eingeschlagen und konnte zur Holzhütte oder unter einem Baum mit der Hand essen.
Cherating-Nudeln
Leider hatte ich keine Reisfaden-Nudeln zu hause, unglücklicherweise auch keine getrockneten Garnelen, die alleine durch den Geruch eine besondere Note an das Gericht abgeben. Chili vertrage ich nicht mehr in so grossen Mengen wie früher – also habe ich alles an Berlin und meine italienischen Koch-Vorlieben angepasst.
Für zwei Personen
180 g Penne rigate (wenn vorhanden Reisfaden-Nudeln) al dente kochen
8 Stück Garnelen aus dem Tiefkühlfach genommen und aufgetaut
(alternativ natürlich 1 Hand voll getrocknete Garnelen)
3-4 Zehen Knoblauch
3 EL Sonnenblumenöl (im Original bestimmt Erdnussöl)
2 TL Chili Sambal Olek (im Original ca. 2-3 EL deshalb waren die Nudeln so rot….)
5 cm Tomatenmark aus der Tube zum einfärben für meine Variante.
ca 2-3 EL heisses Nudel-Wasser nach Konsistenz zugeben.
Ansonsten einen Wok auf der Gasflamme erhitzen – Knoblauch leicht anrösten, Garnelen dazu, jede Menge Chili dazu, Nudeln dazu rühren – mit der Wok-Kelle werfen. Heisses Nudelwasser dazu damit es nicht zu trocken wird. Malaiische Zeitung aufschlagen und jeder bekommt eine ordentliche Kelle der Cherating-Nudeln.
Durch die kleine Geschichte wurde das Fernweh erträglicher.

© Kormoranflug 2021 C 06 25
Achtung beim Hinterlassen eines Kommentars oder Benutzung des Like-Buttons:
Beachten Sie die Menüseiten Impressum und Datenschutz. Mit dem Absenden des Kommentars oder Benutzen des Like-Button erklären Sich sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch wordpress.com einverstanden!Pot