• About
  • Alle Rezepte
  • Datenschutz DSGVO
  • Impressum
  • über den Kormoran

Kormoranflug Blog

~ ……. wenn ich den See sehe ……

Kormoranflug  Blog

Schlagwort-Archiv: Froschmühle

Gammler in Bayern

28 Freitag Mär 2014

Posted by kormoranflug in Exilanten, Folies

≈ 20 Kommentare

Schlagwörter

Bayern, Blumenkinder, Froschmühle, Gammler, Hippie, Jimi Hendrix, Kormoran an der Mühle, Oberammergau, on the road, Rennwagen II., Rockmusik, Schwarzer Vogel, Steyr Puch 500, The Who, Transmissionsgetriebe, Vilstal

Gammler.2014

Mein Freund sah aus, wie man sich „Jesus“ in Oberammergau vorstellte: ein grosser kräftiger Typ, roter Bart, Haare bis auf die Schultern. Natürlich habe ich mir auch die Haare und einen Bart wachsen lassen. Beide fuhren wir eine „Rennsemmel“ Steyr Puch 500 und wir verliebten uns in zwei Schwestern, die ihre langen schwarzen Haare bis zur Hüfte trugen. Am Wochenende machten wir die Gegend unsicher, das Benzin war günstig und wir eroberten die traditionellen bayerischen Orte, on the road: Tegernsee, Schliersee, Ammersee, Starnberger See, Walchensee.
Die Leute, die uns sahen, nannten uns „Gammler“ aufgrund unseres Aussehens, obwohl unsere Freundinnen eher „Blumenkinder“ waren. Dass wir alle studierten oder arbeiteten, interessierte sie nicht. Eine ordentliche, normale junge Person sah nicht so aus wie wir.
Als mein Opa gestorben war, machten wir uns auf dem Weg zum alten Bauerngehöft, der Froschmühle. Das Mühlen-Bauernhaus sollte abgerissen werden, um für einen Neubau Platz zu machen, der Hausstand war bereits ausgeräumt. Wir beschlossen hier eine Woche Urlaub zu machen, die letzte Woche vor dem Abriss. Wir schliefen auf Luftmatratzen, Wasser gab es von der Quelle am Bach und wir kochten uns etwas auf der alten Kochmaschine.
Strom erzeugten wir mit dem Mühlenrad. In der Werkstatt musste man nur mit einer Holzlatte die sechs Meter langen Transmissionsriemen auf das Generatorwellenrad schieben und wir konnten so Musik machen und das Vils-Tal beschallen. Türen und Fenster liessen wir wegen der Wärme offen und so kam es, dass das ganze Vierhundert-Seelen-Dorf am Sonntag nach der Kirche zu der am Dorfrand liegenden Froschmühle spazieren ging.
Mit gereckten Hälsen versuchten sie einen Blick auf die „Kommune“ zu erhaschen, die hier eingezogen war. Wir machten uns den Spaß, setzten uns ohne Hemd auf die Bank vor das Haus, hackten ab und zu ein paar Scheite Holz und hörten die Musik von Jimi Hendrix, Steppenwolf, Led Zeppelin, Pink Floyd, The Doors und The Who. Die Dorfbewohner waren begeistert.
Wir standen nicht auf Drogen sondern nur auf Musik, also fuhren wir mit lauter Rockmusik durch das Dorf und unsere Mädchen standen im oben offenen Auto, hielten sich am vorderen Reling fest und liessen Ihre Haare im Wind treiben.
Beim Metzger stieg ich aus und kaufte ein paar Scheiben Leberkäse. Die Metzgerfamilie sagte kaum ein Wort und bediente mich mit äusserster Zurückhaltung. Kein Gruss, kein Lächeln.
Später erfuhr ich von meiner am Nachbarort lebenden Tante, dass der Metzger erzählte: es sind ein paar Verrückte, die wie Affen aussahen, durchs Dorf gefahren. Einer betrat den Laden, die Metzgerfamilie versuchte sich schon zu verstecken, doch der hätte tatsächlich richtig sprechen können. Das war der „Froschmühlenmarieihrbua“!

© Kormoranflug 2013

 

Apfelstrudel „Ria“

26 Sonntag Feb 2012

Posted by kormoranflug in Geheimrezepte

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Apfelstrudel, Äpflstrudl, Bauernäpfel, Butterschmalz, Cidre, Elstar, Froschmühle, Kormoran über Land, Landvogel, Rahmapfelstrudel, Ria, Rotwein, Strudel, Topaz, Topfenstrudel

  • 300 g Weizenmehl Typ 405
  • 7 EL lauwarme Milch, etwas Wasser
  • 4 EL Pflanzen Öl oder warme zerlassene Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei
  • Butterschmalz /Butter
  • 1,5kg säuerliche Äpfel
  • 250g Quark 40% Fett
  • 200g Sauerrahm
  • 40 g gehackte Mandeln
  • 100 g Rosinen nach Geschmack
  • 1 Tl gemahlenen Zimt
  • 60 g braunen Zucker

Das Rezept habe ich 1970 mit Hilfe von Ria aufgeschrieben und öfter nachgebacken. Rias Apfelstrudel war etwas Besonderes. Nur Ria hatte die langjährige Erfahrung im Generationswechsel von Grossmutter zur Mutter aus der Oberpfalz, den „Äpflstrudl“ in Konsistenz und Geschmack im Handumdrehen herzustellen. Die Äpfel kamen früher vom Bauerngarten und wurden im Winter im Bergstollen gelagert.
Meistens gab es eine mit Einbrenne gebundene Kartoffelsuppe voraus und danach den Apfelstrudel. Dazu wurde frisch gemolkene Milch von den Kühen getrunken.
Heute gibt es dazu bei uns auch frisch gekochten Kakao, Kaffee, einen Cidre oder einen leichten Rotwein.
Meine Äpfel sind von der Eisenbahn-Markthalle am Lausitzer Platz: Elstar und Topaz gemischt.
Teig
Mehl in die Schüssel sieben, eine Prise Salz dazugeben und mit Milch und Öl einen glatten Teig rühren und dann mit den Händen kneten. Auf einem warmen Wasserbad 20 Minuten ruhen lassen.
Teig in 4 Portionen schneiden und mit dem Teigroller von der Mitte nach Aussen ausrollen.
Dabei immer wieder mit Mehl bestäuben und den Teig auch mal drehen. Der Teig muss so dünn werden, daß eine Zeitung erkennbar wird. Die Teiglappen in der Küche zum Ruhen aushängen. Die Backform mit Butter /Butterschmalz einfetten den Backofen auf 210 Grad vorheizen.
Belag
Inzwischen die Äpfel schälen, putzen und in Scheiben schneiden. Den Quark mit dem Sauerrahm verrühren.
Teig einzeln noch dünner ausrollen, mit dem Quark-Sauerrahm-Gemisch bestreichen, Apfelschnitze darauf verteilen, Zucker, Rosinen, gehackte Mandeln und Zimt darüberstreuen. Vorsichtig aufrollen und Deckbereich andrücken, Enden umschlagen und in die Backform dicht an dicht legen. Butterschmalzspäne darüber geben und
30 Minuten bei ca. 210 Grad C Mittelhitze ausbacken. Dann 1/4 Liter Milch darübergießen und noch ca. 15 Minuten weiterziehen lassen.
Aus dem Backofen nehmen und warm servieren.

© Kormoranflug 2012

Froschmühlenrauschen

11 Montag Jul 2011

Posted by kormoranflug in Exilanten, Geheimrezepte

≈ 10 Kommentare

Schlagwörter

Buchenholz, Fische, Forellen, Froschmühle, Froschmühlenmarieihrbua, Froschmühlenrauschen, Gänse, Gänsewiesen, Grillfisch, Hechte, Karpfen, Kartoffeln, Kormorane, neue Kartoffeln, Nostalgie, Quellwasser, Schwenkkartoffeln, Tomatensalat

Ja, ich bin ein bekennender Nostalgiker. Letztens hat wieder einer behauptet, es gäbe keine Erinnerung beim Geschmack sondern nur bei der Musik, Literatur, Malerei…blah, blah, blah. Mir sind meine empfindlichen Geschmacksknospen im Zusammenspiel mit meinen Erinnerungen manchmal eine Last. Manchmal vergesse ich schlechtes Essen ganz schnell, manchmal verfolgt mich dieser Wahn der Geschmacksintelligenz bis an den Rand der Verzweiflung.

Die gute Nachricht, gutes Essen kann ich oft Jahre später genau so nach kochen wie es im Original geschmeckt hat.

Eine wunderbare Erinnerung war ein kleines Familienfest bei meiner Oma an der Froschmühle als ich 11 Jahre alt war.

Bereits eine Woche vorher wurden die Fische aus dem Fischweiher gefangen und in den vom frischem Wasser des Baches durchflossenen Kasten gesperrt, damit diese im frischen Wasser den erdigen Weihergeschmack verlieren. Die Fische wurden von meiner Oma gefangen und Ruckzuck geschlachtet und ausgenommen. Für diese Fingerfertigkeit bewundere ich sie noch heute.

Die Fische wurden mit Bachwasser ausgewaschen und mit einer Handvoll Kräuter, Thymian, Rosmarin, Koriander, Piment, Knoblauch, Salz gefüllt.

Aus dem Bauerngarten wurden Tomaten und rote Zwiebeln geholt und ein einfacher Tomatensalat mit frischen Kräutern (Petersilie, Majoran), einem Schuss Apfelessig, viel Salz, etwas Pfeffer und Öl angemacht.

Kleine bereits vorgekochte neue Kartoffeln mit Schale wurden in einer riesigen Bauernpfanne mit geviertelten roten Zwiebeln, Knoblauch, Fenchelsamen, Kümmel, Salz und Pfeffer mit feinem Butterschmalz auf dem holzbefeuerten Küchenherd geschwenkt.

Inzwischen zündeten meine älteren Cousins in einer grösseren Wanne selbstgewonnene Holzkohle (gesammelte Reste Buchenholzkohle aus dem Küchenherd) mit Holzspänen und Papier an und liessen diese ordentlich durchglühen.

Die Gänse wurden von der Wiese in ein Gatter getrieben und die Wiesen wurden mit Reisig-Besen und Eimern voller Wasser gesäubert.

Eine grosse Tafel wurde entlang des Baches aufgebaut, aus Holzböcken und darüber gelegten sägerauhen Holzbohlen von der Scheune.

Ein Leinen-Tischtuch musste sein und darum gruppierten sich alle im Haus gefundenen Stühle und Hocker.

Zum Trinken gab es frisches Quellwasser aus Tonkrügen und Bier von der nahe gelegenen Brauerei.

Sobald die Gäste eintrafen, wurden die Fische Aussen kurz befeuchtet und auf den inzwischen auf milde Hitze heruntergebrannten Grill gelegt.

Dieses leckere Mahl an der rauschenden Froschmühle bleibt mir für immer im Gedächtnis.

© Kormoranflug 2011

Wordpress wirbt, ich nicht!

Eventuelle eingeblendete Werbebanner, ads mit Spielen und Videos stammen von Wordpress und nicht von mir. Das ist der Preis fürs kostenlose Bloggen. Auf Anzahl + Inhalte habe ich keinen Einfluss.

Seiten

  • About
  • Alle Rezepte
  • Datenschutz DSGVO
  • Impressum
  • über den Kormoran

Über den Wolken

Bad Schussenried Berlin Berlin-Kreuzberg Blau Eis Fisch Fische färben Garten Gartenträume Herbst Himmel Kormoran Kormoran am Meer Kormoran am See Kormoran am Wasser Kormoran backt Kormorane Kormoran im Garten Kormoran im Licht Kormoran im Wald Kormoran im Wind Kormoran in der Küche Kormoran in der Stadt Kormoran kocht Kreuzberg Kräuter Kunst Landschaft Licht Luft Marseille Meer Meeresfrüchte Ostern Paris Pferde Rhodos Rummelsburger Bucht Rummelsburger See Safran Sand Schatten Schnee Schwarzer Vogel See SoBe Sonne Spree Stadt vegan Vögel Vögel im Wind Wald Wasser Wellen Wind Wolken Zeitsprung

Kategorien

  • Exilanten
  • Folies
  • Fremdgehen
  • Gartenträume
  • Geheimrezepte
  • Kunst
  • Uncategorized

Achtung beim hinterlassen eines Kommentares: beachte dabei das Menü/die Seite ‚Impressum/Datenschutz/ Datensicherheit‘. Mit dem Absenden dieses Kommentars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch *.wordpress.com einverstanden:

Bruni | Wortbehagen bei Im Schatten
Blog in Harmonie bei 160 Gramm
kormoranflug bei Im Schatten
piri bei Im Schatten
kormoranflug bei Im Schatten

Top

  • Im Schatten
  • Annäherung
  • 160 Gramm
  • Gaiado séco - Echter Bonito
  • Wie schmeckt Upflamör?
  • Impressum

Archive

Community

Bloggen auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • Kormoranflug Blog
    • Schließe dich 333 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Kormoranflug Blog
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …