Schlagwörter
1896, An der Kaisereiche, färben, Kormoran im Raum, Licht, Menschen, Schichten, Tapeten, Transformation. Geräusche, Verformung, Wellen, Zeit, Zeitfolgen
Als er sich im Bett, einem alten Stahlgestell mit einer französischen, weichen Matratze umdrehte und zur Decke blickte, entstanden sich von einander lösende Schichten von Bildern. Die Wände begannen mit leichten verschwimmenden Bewegungen durchsichtig, halbtransparent zu werden. Nur zu welcher Schicht gehört welche Geschichte, die der Raum mit leichtem säuselnden Windzug raunend preis gab ?
Männer mit Zylinder in der Wohnung, Heulen von Sirenen, in die Wohnung eindringende Menschen, Schreie, ein junges streitendes Paar, ein Untermieter im Anzug, der sich auf einem kleinen Gaskocher einen Tee kocht, eine Wohngemeinschaft mit lauter Musik, psychedelische Beleuchtung, stundenlange Telefongespräche mit einem langem Kabel vom Flur,
ein Zigarren rauchender Kunsthändler und fröhliche durch die Räume streifende junge männliche Kuratoren, Opern aus Mahagoni-Lautsprechern, Kindergeschrei aus dem Hof, der Mops des Kunsthändlers trabt durch den Raum, die Kirchenglocken läuten, eine vor Einbruch warnende Alarmglocke am Eingang bimmelt.
Was war das? Wer lebte hier wann – der Raum verformt sich wieder und er dreht sich auf den Bauch –
© Kormoranflug 2016