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Adlerfisch, Cau-Cau, Ceviche, Enrique Serván, Maniok, Meer, Parihuela, peruanische Küche, Pfalzburger Str. 83 Berlin, Pisco Sour seit 1920, Quinua, Serrano, Wasser, Wellen, www.restaurante-serrano.de
Hervorragend habe ich vor zwei Jahren in einem peruanischen Restaurant in Miami Beach gegessen. Zufällig hineingestolpert gab es wunderbar gewürzte Gerichte und vor allem ein unvergessenes Ceviche. Einen mit Limettensaft marinierten Fisch.
Die Gasträume in der Pfalzburger Strasse 83 können schon von erstaunlichen Wendungen verschiedener Küchen in ihren Räumen berichten. Nun kocht hier Herr Enrique Serván mit einer wirklich guten Mannschaft und bringt den Berlinern die peruanische Küche mit ausgezeichneter Kochkunst nahe. Der Empfang im Restaurant Serrano ist herzlich und das studieren der Speisekarte wird mit einem lecker zubereitetem Pisco Sour zum Vergnügen. Die peruanischen Spezialitäten kann man mit einer Vorspeisenplatte, die in kleinen Schüsseln auf einer Platte angerichtet wurden, kennen lernen. Natürlich wollte ich unbedingt ein Ceviche vom Adlerfisch mit Süsskartoffeln und hauchdünn frittierten blauen Kartoffelscheiben probieren. Die Kunst ist die Einwirkzeit der Limetten-Marinade vor dem Servieren: nicht zu lange – nicht zu kurz. Hier war die Konsistenz ausgezeichnet und man schmeckte noch den feinen Geschmack des Adlerfisches. Probieren konnte ich auch drei Hauptgänge: Parihuela de Pescado y Marisco, ein Fisch-Meeresfrüchte-Reiseintopf mit Tomaten und Koriander, soutierte Rumpsteakstreifen mit Zwiebeln, Paprika, Koriander gewürzt und Maniok-Fritten, geschmorte Lammhüfte und Rosabohnen. Wir waren alle von den Gewürzen und den Zubereitungen begeistert.
Bei den Nachtischen kommt ein wenig die Erfahrung von Herrn Serván mit der molekularen Küche zum Vorschein, nirgendwo sonst habe ich so ausgezeichnete Cremes und Schäume gegessen. Mein Liebling war Crema de Algarrobina con Quinua y Chocolate, Johannisbrotbaumsirupcreme mit Quinua auf Schokoladenhalbegefrorenem aber auch der Mangoschaum mit Erdbeersalat und Minze und die Milchcreme aus Lima waren sehr lecker und zeugten von hoher Schaumkunst. Die Nachtische waren allerdings eher üppig angerichtet und hatten nichts von einem minimalistischem Arrangement. Das gilt für alle Gänge, man kann die Vorspeisen auch teilen, um verschiedene Gerichte kosten zu können.
Die kleine Weinkarte hat sehr gut passende weisse und rote Weine aus Spanien, Portugal, Argentinien und Chile zu vernünftigen Preisen.
Wir hatten einen weissen Rioja: El Coto Blanco, Rebsorte Viura, der uns hervorragend zu den Gängen begleitete.
Es war ein wirklich schöner Abend, eine Reservierung wird dringend empfohlen.
© Kormoranflug 2012