Schlagwörter
Gedankendichte, Materialität, Schatten, Spiegel, Spiegelbild, Spiegelsaal, Stofflich, Verloren
Einige schreiben zur Zeit über ihren Schatten und über das Ringen mit dem Schatten. Der Schatten als Projektion des eigenen Abbildes durch Licht oder durch die Gedanken der Erinnerung. So wird aus dem Tanz mit dem Schatten eine Last mit Blick in die Vergangenheit. Andere fürchten, dass der Schatten verloren gehen könnte und somit sogar ihre Person verschwinden könnte (I lost my shadow). Ohne Schatten kein Dasein. Mich wundert, dass diese Betrachtungen vermehrt in der dunklen Zeitenwende hervorkommen. Gerade bei wenig Licht und Nebel gibt es doch kaum Schatten.
Neulich bei meinem Besuch in einem Schöneberger Spiegelsaal, der auch für die Kaiserin Sissi angemessen war, bemerkte ich mein fehlendes Spiegelbild. War ich zu schnell durch den Raum geflogen oder wie es Vampiren nachgesagt wird, bin ich nicht erkennbar, da die mir für diesen Raum richtige Materialität fehlt.
© Kormoranflug 2016