
Vom Menschen nicht genutzte Uferstreifen und Wasserflächen liebt der Kormoran. Am See wurden einige Bereiche mit Binsenanpflanzungen und Seerosen unter Naturschutz gestellt. Ein freier Seezugang bzw. ein Spazierweg entlang des Sees wurde vom Senat von Berlin gegen viele vorher abgetrennte Ufergrundstücke durchgesetzt. An einer von der DDR angelegten Kai-Wand lagen die Grenz-Schnellboote mit denen der antifaschistische Schutzwall (auf dem Wasser) gegen West-Berlin verteidigt wurde. Ausser den Grenztruppen durfte niemand hierher. Nun kann jeder um den Rummelsburger See und um die Halbinsel Stralau wandern. Wunderbar! Schön findet der schwarze Vogel die lautlosen Segelboote und Paddelboote. Die Segel- und Ruderboote waren bereits ab 1835 eine erste Tradition.
Junge phantasievolle Menschen nutzen diesen neu gewonnenen Freiraum, um ihre Freiheit auszuleben. Mit kreativen Hausbooten und Musik-Flössen zeigen sie dem normalen Bürger wie man die freien Ufer neu besetzen kann. Besonders das Boot mit dem hängenden weissen Bären liebt es nachts gegen zwei Uhr schlafende Vögel und Anwohner mit voll aufgedrehter Sound-Anlage etwas aufzuschrecken. Sie kurven mit vollem Techno-Sound (bumm, bumm, bumm: ist der nicht schon über 30 Jahre alt?) kreisende Runden, tanzend auf dem See. Die zuständigen Wasserpol-Schiffe schlafen um diese Zeit. Der Kormoran steckt sich was in die Ohren, der muss ja um 5.10 Uhr aufstehen.
Über die phantasievolle und spiessige Ausgestaltung der Flösse kann sich jeder selbst ein Urteil bilden. Ahoi!










© Kormoranflug 2015