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War ihre Reise touristisch oder geschäftlich, war die letzte Frage an der Rezeption bevor die Rechnung ausgestellt wurde. Die Reise war geschäftlich und vorerst meine letzte dieser Art nach Berlin. Die Tourismus-Steuer/ City Tax entfiel nach meiner Antwort. Immerhin fast zwanzig Euro gespart in diesem leider sehr schlecht gewarteten Hotel.
Der in der Werbung gepriesene Wachmacher: free coffee auf dem Zimmer bestand aus “gekapselten“ dekaffinato Elementen für eine Mini-Maschine in der man das Wasser selbst einfüllen musste. Zuerst musste ich bei der Rezeption die fehlende Kaffee-Tasse anmelden, damit ich am Morgen ans Werk gehen konnte.
Das Zimmer war kalt und wahrscheinlich lange nicht mehr bewohnt gewesen.
Die Veränderung der Klimaanlage brachte keine grossen Erfolge. Der freundliche Mann an der Rezeption meinte, man darf nur 1+ einschalten damit die Luft nur langsam über das nicht genügend aufheizende Heiz-Gitter in der Anlage streicht.
Platz war genug in diesem Raum mit River-View aber nirgends konnte man sich vernünftig hinsetzen. Das wifi free war so langsam wie es Anfang der 90iger üblich war – bloß keine langen mails senden und keine Fotos übermitteln.
Beim Spülen des WCs saugte sich der Bodenabfluss der Dusche leer und es roch schnell nach Gülle wie auf einem Bauernhof.
Die Regendusche liess sich nicht getrennt von der Handbrause steuern, so wurde man halt immer komplett naß – mein Freund meinte am Telefon: sowas geht gar nicht, Frauen drehen durch wenn der Kopf naß wird.
Das Parken wurde mit einem Aufpreis von 18,00 €uro pro Tag als PARKING FREE gelistet. Dafür musste man sich den Parkplatz auch selbst suchen und auf meine Frage an der Rezeption mit der Antwort „dann haben Sie ja etwas gefunden“ quittiert.
Das muss die Auswirkung der Pandemie in Berlin sein.
Der Farbenrausch des Designs war jedenfalls kolossal und man hätte sich eine E-Gitarre mit auf das Zimmer nehmen können und etwas üben – ich verzichtete.
Jeden Morgen auf dem Weg zum Frühstück grüsste mich in Metall-Gold gehaltenem Grossbild: David Bowie. Den kannte ich vom Dschungel (kleiner Club in West Berlin ca. 1980) deshalb grüsste ich zurück.
Bei der Abfahrt fuhr ich das letzte mal über die Elsenbrücke – am nächsten Morgen wurde die Brücke wegen der Auslösung der statischen Kontrollüberwachung komplett gesperrt. Wahrscheinlich sind die gespannten Stahldrähte im Inneren der Konstruktion gerissen.
Der Weg vom West-Teil der Stadt in den Ost-Teil wird immer schwieriger.
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Lewishamstraße, eine Straße die viele Berliner nicht aussprechen können. Für dieses Gebäude, seinen Bruder und 2 Schwestern habe ich einige Lebenszeit geopfert.
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In der Hitze ging es los, zuerst die 3, dann die 6, es folgte 128 und wirklich alle trugen Masken. An einem “lost place“ am Rande der Autobahn- früher durfte man hier nur mit einem Auto vorbeifahren-, andernfalls hätte die Polizei einen mitgenommen, durfte ich aussteigen. Die Anzeigetafel, für die Information im Vorbeifahren war komplett zerschossen, Teile ausgebaut, ähnlich sah die Fluganzeigentafel in der Transithalle von Beirut im Jahr 1982 aus.
Mini-Busse standen bereit obwohl die in keiner app genannt werden. Zuerst kamen Security-Mitarbeiter mit gelben Westen und jeder musste den richtigen QR-Code hochhalten – der wurde gescannt- beim ok im mobilen Scanner durfte man einsteigen und an Betonauffahrten vorbei zu einer Industriehalle fahren. Beim Abbiegen zur Vorfahrt sah man schon die bis zu dreihundert Meter langen Menschenschlangen in der Gluthitze stehen. Manche hatten Schirme oder Hüte um sich vor der Sonne zu schützen.
Security-Mitarbeiter checkten erneut und teilten die 8 Fahrgäste aus dem Mini-Bus auf – lange Schlange oder kurze Schlange. Meine Wahl war die kurze Schlange – der Abstand 2m zum nächsten Mann war am Boden mit gelben Kreuzen markiert – niemand sprach miteinander. Ein Mann rannte mit einem digitalen Thermometer vorbei. Sobald der rote Punkte beim anvisieren auf der Stirn erschien – lief er mit einem Dankeschön weiter. Mein Rucksack wurde auf Waffen durchsucht, ich hatte nur Wasser dabei.
Dann eine befehlende Frauenstimme zu mir: zur drei. Auch hinter der für Passkontrollen ähnlichen Glasscheiben bestimmte eine Frau über meine vorgelegten Papiere. Hier und da machte sie ein Kreuz, zeigte mir den oben aufgelegten rosafarbenen Laufzettel und so folgte ich den rosa Klebespuren am Boden. Vorbei an wartenden Schlangen und Passkabinen lief ich durch die mäanderförmig ausgebaute Halle. An jeder Ecke stand ein Mitarbeiter und wies den Weg. Hier gab es wieder gelbe Kreuze zum Stehen im Abstand.
Dann rief eine Stimme zu mir die 48. Ich trabte vorbei an vielen Kabinen, ein Mann zog den Vorhang beiseite. Er wies mir einen Stuhl zu und scannte in einer Ecke meine Papiere mit dem Mobiltelefon.
Nach einiger Zeit trat von der anderen Seite der Kabine ein Mann in meinem Alter mit weissem Mantel und Maske, halblangen dunklen teils ergrauten lockenförmigen Haaren ein. Seine Augenbrauen wucherten und darunter sahen mich seine dunklen lustigen Augen an.
Sofort erinnerte er mich an einen Kommilitonen aus Ägypten in der Vorprüfung beim Studium in München. Wir nannten ihn „omar sharif“ da er dem Schauspieler ähnlich sah. Er stammte aus einer reichen Familie und er wollte daß ich die Physikprüfung für ihn gegen ein Entgelt schreibe. Damals weigerte ich mich. Dieses Mal krempelte ich mein T-Shirt hoch. Er drehte sich um und begutachtete mein gelbes Passbuch – laut lachte er los – hier erkennt sie ja keiner mehr. Auf dem Bild hatte ich wie die jungen Männer heute, einen Bart und dunkle Haare. Wir lachten alle in der Kabine – da war die Nadel schon in meinem Arm und wieder weg. Pflaster drauf und weiter zur Beobachtung. Der Mann den wir „omar sharif“ nannten hatte mich in der 48 geimpft.
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Früher wusste ich gar nicht was das sein könnte – ein „dark room“ – bis mich ein Freund voller Begeisterung und Stolz zu einer hohen Grossgarage in einem Szeneviertel führte. Hier hat er für andere Freunde mehrere quadratische Baukörper in Form von begehbaren Kuben in die Halle eingebaut. Diese Räume in diesem Raum waren mit Lichtschleusen versehen und Innen ohne jegliche Beleuchtung: „dark rooms“ eben. Hier soll es bei den Club-Parties richtig abgehen. Niemand sieht jemanden – jeder ist unbekannt. Nur nackte Körper und Musik…. Für mich war das nichts!
An diesen schwarzen Raum – oder an dieses schwarze Loch fühle ich mich erinnert, denn unendliche Körper wabbern um den See.
In dieser schwarzen kleinen Bucht bin ich gefangen.
Spazierengehen hört sich für mich an wie Freigang im Gefängnishof – klar etwas mehr Weg-Raum hat man hier, doch dieser wird schnell von verschiedenen Protagonisten eingeengt.
Am Wochenende gehe ich gar nicht mehr raus.
Mountainbiker, elektrische Pedelecs, Wanderfahrradgruppen, Fahrradkuriere mit Essenskisten hinten darauf, fahren hier um die Wette. Ab sechs Uhr morgens brusten Horden von Joggern privat organisiert oder mit facebook vom früheren nahe gelegenen Fitnessclub eingeladen um den See. Dabei schreien sie ihren Partnern die wichtigsten interessanten Erlebnisse vom homeoffice der letzten Woche entgegen. Dazwischen schlendern ab zehn Uhr Familienverbände Vater, Mutter mit Tante, Onkel, Kinder, Kampfhunden um den See. Die Enten, Schwäne und Möwen auf dem See werden bewundert und gefüttert. Kleinere Anglergruppen stehen dazwischen am Ufer und versuchen den Kormoranen die letzten Fische wegzufangen. Die Angelseile zischen beim Ausholen über den Weg.
Dann kommen die jungen, verabredeten Single-Gruppen mit den Kaffee-Pappbechern vom nahe gelegenen Aufbäcker oder mit Pizzakartons vom Ostkreuz. Am Rande des Weges werden schnell Decken ausgelegt und ein Einmalgrill aus der Tasche gezogen. Endlich das Wochenend- oder das Feierabendbier geniessen. Grölend wird die Ankunft jedes neuen Freundes kund getan. Die Flaschen bleiben an den Bänken stehen oder bis sie ausgetrunken sind, werden sie in den umliegenden Strassen an Bordsteinkanten, Hauseingängen oder Blumenkübeln abgestellt. Die obdachlosen Flaschensammler sollen auch an ihrem fröhlichen Leben teilhaben.
Ein Musiker hat sich an einer Weide positioniert. Er hat eine elektronische Soundmaschine dabei. Zuerst spielt er einen Song – den ich bereits auswendig kann – mit der Gitarre, nimmt ihn auf und spielt dann bei der Wiederholung ein Saxophon dazu, dann wieder eine Gitarre, dann ein Rhythmusgerät, dann ein paar seufzende Gesangslaute und so geht das drei Stunden lang bis er etwas Geld im Gitarrenkasten eingesammelt hat.
Ungefähr dreissig junge bis mittelalte Männer und Frauen, gekleidet mit schwarzen Singlets und hoodies, Aufdruck: weisser Kopf oder weisse Faust und in Arbeiterhosen haben den Jugendspielplatz auf der Insel Stralau erobert. Ein Freiluftclub für Eisenfresser wie am Frontwalk in Los Angeles am Venice Beach wird eröffnet. Es gibt Handgewichte, Langhantelgewichte, aber auch eine richtige Trainings-Station mit langer Stange und schweren, grossen Gewichtscheiben wird angekarrt und aufgebaut. An den Schauckelstangen der Kinder werden Klimmzüge gezeigt. Mit Ropes wird Skipping, also Seilhüpfen geübt. An den Bänken wird gedehnt oder werden Liegestütze ausgeführt. Der ganze Spielplatz ist in Bewegung – eine Freiluft-Gym – der besonderen Art.
Das alles kümmert die sogenannten „See-Nutzenden“ nicht, sie haben inzwischen an die zweihundert Schrottboote, Flösse und Schlauchboote zu verschiedenen schwimmenden Inseln zusammengebaut. Es gibt eine Sauna, es wird gerne Musik gespielt, gegrillt und die Innenräume werden mit selbst gebauten Kanonenöfen und allerhand gefundenem Baumaterial befeuert. Über der Bucht liegen schwarze, giftige Rauchschwaden, die in die angrenzenden Gassen ziehen.
Früher gab es am Paul-und Paula-Ufer ein Obdachlosencamp – nach der Umsetzung der Bewohner wurden hier Erdarbeiten zur Vorbereitung der Kampfmittel-Entsorgung mit grossen Radlader-Maschinen begonnen. Alle 4 Meter ein tiefer Graben- dann ein 3 m hoher aufgeschütteter Wall – dann wieder ein Graben. So aufgeteilt wurde das komplette Baufeld bis zum S-Bhf Ostkreuz bearbeitet. Erinnerungen an Bildern von den Schützengräben aus dem Weltkrieg werden wach.
Unter der Woche werden frei gelegte alte Betonplattenteile von Maschinen zerstossen und beim rückwärts fahren der Radlader hallt ein fortwährendes Warn-Piepsen durch die Luft.
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Am Sportplatz gibt es Reste früherer Gefängnis-Mauern des Arbeitshauses Rummelsburg, diese Wände wurden für Graffiti-Künstler freigegeben.
Die Graffiti-Künstler haben diesen Bereich „Hall of Fame“ genannt und fast zu jeder Tageszeit kann man hier verschiedene Sprayer treffen, die mit Musik Farben aufbringen. Ältere Graffitis werden übermalt, grundiert und neue oder noch übende Künstler versuchen mit ihren Bildern zu überzeugen.
In Wien habe ich einmal gehört, es gibt einen Ehrenkodex unter Sprayern: nur wer besser ist übermalt schlechtere Kunst – ob sich das in Rummelsburg herumgesprochen hat, wage ich zu bezweifeln.
Jeder kann sich selbst seine Meinung bilden.
Über dem Viertel ist immer ein Dunst von Farb-Aerosolen…… for Future….natürlich.
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