Schlagwörter
Berge, Fische, Hügel, Lebensart, Leute, Oberschwaben, Süden, Stadt, Struktur der Stadt, The Länd, Vögel im Wind, Wasser, Wellen

Nachdem ich nun bereits knapp 4 Monate hier im Süden von Deutschland wohne, fällt mir doch eine Menge auf – die Menschen sind hier anders drauf als in Berlin.
Hier wohne ich in einer Kleinstadt ca. 8.900 Einwohner. Der Stadt geht es offensichtlich gut.
Der innere Bereich der Stadt funktioniert obwohl es auch ein paar Supermärkte am Rand der Orts-Bebauung gibt.
Es gibt hier fußläufig zwei Metzger – einer davon verkauft nur Fleisch von Bauern der Region, die er selbst zerlegt und auch zu verschiedenen Produkten, Wurst, Schinken etc. verarbeitet. Es gibt drei Bäcker, zwei nehmen nur Mehl der Mühlen aus der Region. Ein Bäcker bäckt nur mit Dinkel, Emer, Urkorn.
Ein Café mit Konditorei, das auch oft Treffpunkt verschiedener Vereine ist, serviert auch Mittagstisch und die Torten sind in der Region bekannt.
Es gibt 7 Restaurants mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Mein Lieblingsrestaurant kocht moderne regionale Küche.
Eine italienische Eisdiele mit grosser Süd-Terrasse und auch Ausser-Haus Verkauf hatte im Winter zwei Monate geschlossen, seit März brummt es hier schon drinnen und draussen
Die Post hat einen angeschlossenen Buchladen.
Es gibt zwei Blumenläden mit unterschiedlichem Sortiment.
Einen Elektroladen mit allen Geräten, die man benötigt liefert auch ins Haus. Der Schuster stellt orthopädische Schuhe selbst her, repariert aber auch. Weitere zwei Schuhläden, einer mit bequemen Schuhmarken, zwei Bekleidungsläden – leider nicht mein Stil, zwei Schmuck- und Uhrenläden, einen Brillenladen vervollständigen das Angebot.
Im Eisenwaren- und Haushaltswarengeschäft kann man Schrauben noch abgezählt kaufen und bekommt immer einen guten Tipp für die Montage.
Zwei Apotheken teilen sich die Kundschaft. Es gibt mehrere Ärzte – leider alle ausgebucht, trotzdem bekam ich, da ich neu zugezogen bin, einen Termin für eine FSME-Impfung.
Vier Zahnärzte sind vor Ort. Eine Teststation für Covid ist wichtig für die Arbeitnehmer.
Alle zwei bis drei Wochen gibt es Impfmöglichkeiten in der Stadthalle durch das rote Kreuz.
Es gibt eine Brauerei mit eigenem Brauereimuseum – im Herbst soll hier traditionell ein überregionaler Pferdemarkt abgehalten werden. Drei Banken buhlen um die geschätzten Kunden.
In der gesamten Innenstadt darf nur 20 km/Stunde gefahren werden! Es dürfen nur Anlieger-LKW in den inneren Ortsbereich fahren.
Am Samstag ist Markt-Tag und verschiedene Anbieter aus der Umgebung verkaufen ihre Produkte: Obst und Gemüse, Kartoffeln, Teigwaren, Käse, Hühner, Eier von freilaufenden Hühnern, griechische Produkte, Honig. Zusätzlich gibt es einen Wagen mit Dinnete: schwäbische Pizza. Mittwoch und Donnerstag nachmittag kommt ein Fischwagen vorbei.
Ein Kloster dominiert den Ort. Hier ist ein Zentrum für Psychiatrie eingezogen. Eine große barocke Bibliothek aus früherer Zeit ist Touristenanziehungspunkt.
Zwei Badeseen und eine Grund-Schule, eine Real-Schule und ein Gymnasium sollen auch noch erwähnt werden. Mehrere Buslinien führen zum Bahnhof und zu umliegenden Orten.
Die Bahnstation verbindet Ulm mit dem Bodensee im Stundentakt.
Zum Ort gehören größere Gewerbeflächen – hier gibt es einige überregionale meistens metallverarbeitende Betriebe und eine Menge Arbeitsplätze. Jede Woche gibt es einen regionalen Anzeiger der offene Arbeits-Stellen anbietet. Arbeitslosenzahl: ca. 2,1%!
Die hier lebenden Menschen haben einen Lebensstil den ich nur aus Italien kannte.
Von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr sind die Geschäfte geschlossen. Auch in den Büros gibt es die Mittagspause.
Die Restaurants haben oft nur ab Mittwoch bis Sonntag auf – Mittags von 11.30 bis 14.00 Uhr und Abends von 17.00 Uhr bis 22.00 Uhr So kommen sie meistens mit einer fest angestellten Arbeitscrew aus und brauchen nur selten Aushilfs-Springer.
Originalton einer Kellnerin nachdem sich ein älterer Herr seinen Stammplatz zurecht gerückt hat: Herr XXX, heute gibt es Matjes, rote Beete und Kartoffeln als Tagesgericht – das ist nicht so langweilig wie die Kartoffelsuppe von gestern.
Was mir nach Berlin so fehlt: ein gutes Thai-Restaurant, ein gutes Sushi-Restaurant, Gespräche mit Künstlern – na ja das sind Klagen auf sehr hohem Niveau.
Die Nachbarn lernt man schnell kennen und jeder grüßt wirklich jeden in der Stadt der vorbeigeht. Entweder mit dem historischen „Grüß Gott“ oder oft mit einem modernen freundlichen „Hallo“.
Selbst zwei Kilometer von meiner Wohnung entfernt werde ich noch von der Postbeamtin erkannt: Guten Morgen Herr Kormoran.
© Kormoranflug 2022 C 0402














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