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Früher wusste ich gar nicht was das sein könnte – ein „dark room“ – bis mich ein Freund voller Begeisterung und Stolz zu einer hohen Grossgarage in einem Szeneviertel führte. Hier hat er für andere Freunde mehrere quadratische Baukörper in Form von begehbaren Kuben in die Halle eingebaut. Diese Räume in diesem Raum waren mit Lichtschleusen versehen und Innen ohne jegliche Beleuchtung: „dark rooms“ eben. Hier soll es bei den Club-Parties richtig abgehen. Niemand sieht jemanden – jeder ist unbekannt. Nur nackte Körper und Musik…. Für mich war das nichts!
An diesen schwarzen Raum – oder an dieses schwarze Loch fühle ich mich erinnert, denn unendliche Körper wabbern um den See.
In dieser schwarzen kleinen Bucht bin ich gefangen.
Spazierengehen hört sich für mich an wie Freigang im Gefängnishof – klar etwas mehr Weg-Raum hat man hier, doch dieser wird schnell von verschiedenen Protagonisten eingeengt.
Am Wochenende gehe ich gar nicht mehr raus.
Mountainbiker, elektrische Pedelecs, Wanderfahrradgruppen, Fahrradkuriere mit Essenskisten hinten darauf, fahren hier um die Wette. Ab sechs Uhr morgens brusten Horden von Joggern privat organisiert oder mit facebook vom früheren nahe gelegenen Fitnessclub eingeladen um den See. Dabei schreien sie ihren Partnern die wichtigsten interessanten Erlebnisse vom homeoffice der letzten Woche entgegen. Dazwischen schlendern ab zehn Uhr Familienverbände Vater, Mutter mit Tante, Onkel, Kinder, Kampfhunden um den See. Die Enten, Schwäne und Möwen auf dem See werden bewundert und gefüttert. Kleinere Anglergruppen stehen dazwischen am Ufer und versuchen den Kormoranen die letzten Fische wegzufangen. Die Angelseile zischen beim Ausholen über den Weg.
Dann kommen die jungen, verabredeten Single-Gruppen mit den Kaffee-Pappbechern vom nahe gelegenen Aufbäcker oder mit Pizzakartons vom Ostkreuz. Am Rande des Weges werden schnell Decken ausgelegt und ein Einmalgrill aus der Tasche gezogen. Endlich das Wochenend- oder das Feierabendbier geniessen. Grölend wird die Ankunft jedes neuen Freundes kund getan. Die Flaschen bleiben an den Bänken stehen oder bis sie ausgetrunken sind, werden sie in den umliegenden Strassen an Bordsteinkanten, Hauseingängen oder Blumenkübeln abgestellt. Die obdachlosen Flaschensammler sollen auch an ihrem fröhlichen Leben teilhaben.
Ein Musiker hat sich an einer Weide positioniert. Er hat eine elektronische Soundmaschine dabei. Zuerst spielt er einen Song – den ich bereits auswendig kann – mit der Gitarre, nimmt ihn auf und spielt dann bei der Wiederholung ein Saxophon dazu, dann wieder eine Gitarre, dann ein Rhythmusgerät, dann ein paar seufzende Gesangslaute und so geht das drei Stunden lang bis er etwas Geld im Gitarrenkasten eingesammelt hat.
Ungefähr dreissig junge bis mittelalte Männer und Frauen, gekleidet mit schwarzen Singlets und hoodies, Aufdruck: weisser Kopf oder weisse Faust und in Arbeiterhosen haben den Jugendspielplatz auf der Insel Stralau erobert. Ein Freiluftclub für Eisenfresser wie am Frontwalk in Los Angeles am Venice Beach wird eröffnet. Es gibt Handgewichte, Langhantelgewichte, aber auch eine richtige Trainings-Station mit langer Stange und schweren, grossen Gewichtscheiben wird angekarrt und aufgebaut. An den Schauckelstangen der Kinder werden Klimmzüge gezeigt. Mit Ropes wird Skipping, also Seilhüpfen geübt. An den Bänken wird gedehnt oder werden Liegestütze ausgeführt. Der ganze Spielplatz ist in Bewegung – eine Freiluft-Gym – der besonderen Art.
Das alles kümmert die sogenannten „See-Nutzenden“ nicht, sie haben inzwischen an die zweihundert Schrottboote, Flösse und Schlauchboote zu verschiedenen schwimmenden Inseln zusammengebaut. Es gibt eine Sauna, es wird gerne Musik gespielt, gegrillt und die Innenräume werden mit selbst gebauten Kanonenöfen und allerhand gefundenem Baumaterial befeuert. Über der Bucht liegen schwarze, giftige Rauchschwaden, die in die angrenzenden Gassen ziehen.
Früher gab es am Paul-und Paula-Ufer ein Obdachlosencamp – nach der Umsetzung der Bewohner wurden hier Erdarbeiten zur Vorbereitung der Kampfmittel-Entsorgung mit grossen Radlader-Maschinen begonnen. Alle 4 Meter ein tiefer Graben- dann ein 3 m hoher aufgeschütteter Wall – dann wieder ein Graben. So aufgeteilt wurde das komplette Baufeld bis zum S-Bhf Ostkreuz bearbeitet. Erinnerungen an Bildern von den Schützengräben aus dem Weltkrieg werden wach.
Unter der Woche werden frei gelegte alte Betonplattenteile von Maschinen zerstossen und beim rückwärts fahren der Radlader hallt ein fortwährendes Warn-Piepsen durch die Luft.
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Mein Freundespaar – diese beiden Schwäne beherrschen den Rummelsburger See. Jedes Jahr werden neue junge Schwäne ausgebrütet und aufgezogen, nachdem die Jungtiere die Farbe von grau-braun in weiss gewechselt haben, werden sie vergrämt. Dann schwimmen die beiden Reviervögel herum und kontrollieren ihren See. Nur zum Frühjahr fliegen einige der Schwäne ein um sich hier zu treffen und etwas zu balzen.
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Einige Musik-Clubs in der Umgebung des Rummelsburger Sees: about blank, Else, wilde Renate, Sisyphos wurden heruntergefahren, sind online tätig oder wurden angeblich bereits geschlossen. Der Rummelsclub/bucht war bereits seit Mitte September 2020 zu, trotzdem hörte man am letzten Samstag Musik über die Bucht wummern. Die Polizei machte dem Treiben wegen zu grosser Nähe der Tanzenden ein Ende. Nun auch noch der Teil-Lockdown ab 02. November 2020 – jedenfalls für die Restaurants, Bars und Clubs. Wo sollen die prekären Arbeitskräfte jetzt noch jobben? In kleinen Favela-Inseln von zusammengebundenen Flössen und Booten, leben einige auf dem Rummelsburger See. Der See ist stark mit Schwermetall verseucht. Deshalb wurden vom Gericht sogenannte Floating Homes, auf dem Wasser liegende Eigenheime, verboten. Schwimmen sollte hier niemand, Ausschläge und Schäden am Nervensystem könnten die Folge sein. Da macht es auch nichts mehr aus, wenn die Inselbewohner ihre Toiletten ins Wasser entsorgen und andere am Ufer lebende Obdachlose trotzdem hier die Wäsche waschen. Kapitän Lederstrumpf und im Bezirk Verbündete können nun auch nicht mehr viel helfen, die Hilfs-Gelder gehen an die Chefs der Clubs nachdem diese vorher ihre Millionengewinne/pro Monat abgeschöpft und gut angelegt haben. Virentests sind nicht vor drei Wochen nach Anmeldung bei einem Vertrauensarzt, wer von diesen Bewohnern hat so einen, zu bekommen. Niemand weiss ob er sich im Club bereits angesteckt hat oder ob er nur aufgrund der Kälte zittert und den Husten vom Rauch der offenen Feuer auf den Inseln hat. Wer weiss ob auf Nachbarinseln noch alle leben oder sich nur verkrochen haben.
Dunkle Wolken ziehen auf, jeder kann erkennen, es ist Herbst und der Winter wird kalt in Berlin.
Da ziehen die Inselgruppen mit unbekanntem Ziel aus der Bucht. Reisende soll man nicht aufhalten.
Beobachtungen eines in den Baumkronen lebenden Kormorans zu halloween.
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Der See spiegelt die Bäume und Uferpflanzen, glatt und ruhig liegt er da, Stille. Einzelne Möwen kreisen in grosser Höhe über dem See und spähen nach Beute. Darunter zwitschern Mücken fangende Rauchschwalben, sie wohnen unter dem Dachvorsprung des nahegelegenen historischen Knabenhauses aus Ziegeln. Ab und zu springt ein Fisch -ein kurzes Blitzen- in der aufgehenden Sonne. Im Hausboot schlafen sie noch, die zugezogenen roten Gardinen verhindern den Einblick. Die Kormorane fliegen einzeln knapp über das Wasser und suchen nach Fisch-Schwärmen.